«Chli stinke muess es»

Sie haben schon richtig gelesen: Fondue «im Sebni», nicht «am 7ni». «Sebni» ist eine aus drei Wagenkasten bestehende Zugskomposition der BDWM. 1969 trat der Triebwagen seinen Dienst an. Den Namen «Sebni» aber erhielt er erst 2012. Nein, er musste nicht 43 Jahre lang als Namenloser, als Nobody auf die Piste. Vorher war er auf den Namen «Widen» getauft. Und die Technik-Freaks hatten die nüchterne Bezeichnung BDe 8/8 7 für ihn. Da tönt doch «Sebni» wesentlich sympathischer, beinahe zärtlich.

Bald 50 Jahre alt, ist das «Sebni» die letzte Überlebende. Die BDWM hat ihre acht «Geschwister» ausrangiert und abgebrochen. Das 50 Tonnen schwere «Sebni» hingegen versieht seinen Dienst als Nostalgiefahrzeug auf dem Schienennetz der BDWM. Zum Beispiel bei Käsefahrten.

Wohlverstanden: Die Fahrt selber ist ganz und gar nicht Käse! «Käsefahrt» deshalb, weil unterwegs Käse serviert wird, in Fondue- oder Racletteform. Fondue im Nostalgiezug – nicht gerade alltäglich!

Halb Europa auf Achse
Etwas Besonderes darfs schon sein, dachte sich Angelika Strebel, als sie zusammen mit einem Kollegen den Firmenevent organisierte. Erstmals ging die Einladung an alle Vertriebspartner zu einem zweitägigen Besuch des Pacovis-Mutterhauses ins aargauische Stetten. Aus verschiedenen Ecken Europas reisten sie an, darunter aus Deutschland, Österreich, Dänemark, Polen und Finnland. Im Vordergrund standen Aktivitäten geschäftlicher Art. Und die Gelegenheit, sich persönlich kennenzulernen.

Das Abendprogramm sollte typisch schweizerisch sein. Und bitte keine weite Anfahrt. «Warm anziehen» hiess es, sonst nichts. Die Umstände waren günstig; es lag frischer Schnee. So mutete der einleitende Spaziergang durch die Bremgarter Altstadt beinahe märchenhaft an. Oben, beim Bahnhof, wartete bereits das «Sebni» auf die Gesellschaft. «Grosses Staunen, Begeisterung»: So fasst Strebel die spontanen Reaktionen zusammen. Einsteigen! Wer setzt sich zu wem? «Ist hier noch frei?»

Angelika Strebel von der Firma Pacovis
Unterwegs im «Sebni»; der Käse dampft und duftet
Die Käsefahrt bereitet sichtlich Vergnügen
Der Nostalgiezug im Neuschnee

Los ging die Fahrt. In gemütlichem Tempo über den Mutschellen in Richtung Dietikon. Unterwegs als Gaumenkitzel schon mal ein Tessiner Plättli. Im Bahnhof Dietikon blieb der Zug so lange stehen, bis jedes Tischchen mit einem Fondue-Set ausgestattet war: Rechaud, Caquelon, Fonduegabeln, Käsemischung, Kirsch, Knoblauch. Den Spass bei der Zubereitung kann man sich ohne weiteres vorstellen: Italiener, Holländer, Belgier und Franzosen im Fondue-Fieber! Na prosit!

Was für ein Bild: Halb Europa im BDWM-Nostalgiezug beim Fondueschmaus! Und das alles unterwegs durch die winterliche Landschaft. In Bremgarten dann die verlangsamte Fahrt über die Reussbrücke, von der aus der Fluss und die Altstadtsilhouette einen besonders schönen Anblick bieten. Der Aufenthalt im Bremgarter Wald dauerte etwas länger. Alles aussteigen! Auf jungfräulich verschneiten Wegen spazierte die Gesellschaft mit Gaslaternen zum Erdmannlistein, bestaunte dort den eiszeitlichen Zeugen und arbeitete gleichzeitig an der Verdauung des üppigen Nachtessens. «Den Leuten gefiel es ausgezeichnet. Alles passte. Das Personal war zuvorkommend, offen, unkompliziert. Und wer Lust hatte, durfte sogar den Führerstand besichtigen.»

Die Kapellbrücke in Luzern, die Uhrenmanufakturen im Vallée de Joux, der Bärengraben und der Zytgloggeturm in Bern sind unbestritten reizvolle Ziele, wenn es um «swissness» geht. Nur: die lange Anreise … Für einen Firmenevent in unserer Nähe bietet sich darum eine Nostalgiefahrt mit dem BDWM-Triebwagen an, im «Sebni» oder im noch älteren «Murschälle-Zähni», mit Käse, mediterraner Gastronomie, als Zmorge-Fahrt oder im Rahmen des Jass-Cups, Barbecue beim Erdmannlistein inklusive.  Garantiert unvergesslich!

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