Catharina Bruns: Work is not a job.

Catharina Bruns könnte eigentlich die junge Schwester von Pippi Langstrumpf sein. Genau so kreativ, genau so eigensinnig. Und genau wie Pippi macht sie sich die Welt, so wie sie ihr gefällt.

Catharina hat ihre Welt Ende zwanzig neu erfunden. Die alte war ihr zu eng, zu angepasst, zu fremdbestimmt. Da war kein Platz für Eigeninitiative und Selbstverwirklichung. Also hat sie kurzerhand ihre internationale Karriere, um die sie viele beneidet hatten, auf dem Weg nach ganz oben geschmissen und sich auf Besseres besonnen: auf eine neue Arbeitskultur und mehr Gründergeist.

Ihr workisnotajob.-Manifest ist eine Liebeserklärung an die Freiheit und den Beruf. Für sie ist beides ein und dasselbe, denn «ich bin, was ich tue», sagt sie von sich. Und das, was sie tut, tut sie gerne. Catharina ist Gestalterin, Schreiberin des Buchs «Work is not a Job», Gründerin mehrerer Unternehmen und vor allem Urheberin kreativer Ideen, die sie allesamt umsetzt.

Unter dem Motto «Mach mehr selbst!» gründete sie mit einer Freundin die Firma Supercraft, über die sie im Abo zweimonatlich «Do it yourself»-Sets anbietet – eine Kombination von Zubehör und Techniken verschiedenster Art. «Neben der Nutzung von Materialien von den coolsten Handarbeitsmarken designen und produzieren wir am liebsten eigenes Material.» Inzwischen haben sie ihre eigene Stoffkollektion und eine eigene Wollenedition herausgebracht.

Daneben entwirft Catharina «Lemon Books», eine Designplattform und Manufaktur für individualisierbare Taschennotizhefte. Oder sie steht für «Hello Handmade» in Hamburg auf dem Markt und lädt die Handmade-Szene ein, einmal im Jahr ihre professionellen, handgemachten Produkte vor Ort zu verkaufen.

All ihre Projekte haben eins gemeinsam: Sie motivieren Menschen dazu, selbst Gestalter zu sein. «Do it yourself» ist mehr als Handarbeiten und Handwerken, es ist vor allem eine Haltung. So erfindet Catharina einen Traumjob nach dem anderen und schafft Angebote, die inspirieren und eine neue Generation von arbeitenden Menschen bewegt.

 

Foto: Sophie Pester