Einer wie João

João Simões: Jahrgang 1960. Ein offenes Gesicht, ein direkter Blick. In Portugal aufgewachsen, seit 1984 in der Schweiz. Gelernter Polymechaniker, jetzt Baustellenleiter bei der Firma Lebag.

João Simões: Sieben Sprachen fliessend – Schweizerdeutsch, Deutsch, Portugiesisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Englisch. Er sagt von sich: «Abwechslung liegt mir.» Sein Berufsweg legt Zeugnis davon ab. Sein privater Lebensweg ebenfalls.

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Nach der Lehre als Polymechaniker hatte João keine Chance, auf dem erlernten Beruf zu arbeiten. In Portugal gab es damals kaum freie Stellen. Ein anderer wäre zu Hause geblieben, hätte sich auf der Strasse herumgetrieben oder wäre in Trübsal verfallen. Nicht so João. Er nahm verschiedene Gelegenheitsjobs an. «Ich half in einem Restaurant aus, im Service und in der Küche; eine Baufirma beschäftigte mich als Chauffeur; ich erledigte administrative Arbeiten; ich betätigte mich als Discjockey und Barkeeper.» Dort in der Bar lernte er seine zukünftige Frau kennen. Sie lebte mit ihren Eltern in Zürich und verbrachte einen Urlaub in ihrer Heimat Portugal. João, schon damals ein Mann der Tat, entschloss sich spontan, sie in die Schweiz zu begleiten.

Hoffnungslos – oder?
Der Start war schwierig. Vier Monate lang war João umsonst auf Arbeitssuche. Eine verzwickte Situation: Ohne Arbeit erhielt er keine B-Aufenthaltsbewilligung. Und ohne B-Bewilligung bekam er keine Arbeit. Schliesslich half ihm ein Restaurateur in Höngg. Er stellte ihn als Tellerwäscher an und verschaffte ihm die erforderlichen Papiere. «Drei Monate lang wusch ich Teller.»

Eine neue Stelle beim Bauunternehmen Walo Bertschinger kam seinen Fähigkeiten und Neigungen besser entgegen. Er war im Strassenbau, als Maschinist und Magaziner tätig. In einer Tochterfirma spezialisierte er sich schliesslich auf Bodenbeläge und vor allem auf Farben. «Ich mischte Farben nach ungefähr 400 Rezepturen.» Seine Vielseitigkeit  und seine Arbeitseinstellung verschafften ihm Anerkennung. Und doch vollzog er den Schritt in einen neuen Lebensabschnitt.

Schweiz–Portugal retour
«Ende 1997 kehrte ich mit meiner Frau und den beiden Söhnen nach Portugal zurück. Ich folgte dem Ruf eines Freundes. Er hatte mir von einer Sprengstofffabrik erzählt, die sich im Aufbau befand.» Vier Jahre lang war João daran beteiligt, zuletzt als Chef Unterhalt und Produktion. Aber merkwürdig – er fühlte sich nicht mehr wohl in Portugal, empfand sich als fremd, beurteilte manche gesellschaftlichen Aspekte als unbefriedigend. «Das damalige politische System passte mir nicht, das Gesundheitswesen lag im Argen, und für die Ausbildung unserer Söhne sah ich nur beschränkte Möglichkeiten. Irgendwann kam der Blitz: zurück in die Schweiz!»

2002. Neuanfang. Die Familie Simões bezog eine Wohnung in Neuenhof. João fand Arbeit in einer Firma für Bohrungen. Seine Zuständigkeit umfasste das Magazin, die Maschinen, die er im Schuss halten musste, und die Organisation der Transporte. Schon bald stellten sich firmeninterne Probleme ein, die sich immer mehr akzentuierten. Die Stimmung im Team war schlecht. Nach über zwei Jahren in dieser belasteten Atmosphäre spürte er, wie seine Gesundheit darunter zu leiden begann, physisch und psychisch. «Es musste etwas geschehen.»

João Simões auf dem Werkplatz seiner Walliser Grossbaustelle. Er hat die Sache im Griff

João Simões (ganz rechts) im Gespräch mit Lebag-Geschäftsführer Daniel Stutz, einem Helikopterpiloten und dem Lebag-Projektleiter Peter Ehrentraut (von links)

Es regnet in Strömen. Die Lebag-Mitarbeiter sind zum Nichtstun verurteilt. João hofft für morgen auf besseres Wetter

Ein Glücksfall
Ein Kollege machte João auf ein Stelleninserat der Firma Lebag aufmerksam. Er meldete sich, stellte sich vor, und kurze Zeit später nahm er die Arbeit als Allrounder auf: Magaziner, Maschinist, Automechaniker, Hauswart – alles!

Schon bald begleitete er jedes Lebag-Projekt in Frankreich. «Ich organisierte die Einsätze, fungierte als Dolmetscher, pflegte den Kontakt mit Behörden und Privaten, sorgte für den Unterhalt der Maschinen und half den Netzelektrikern, wo immer sie mich brauchen konnten.»

«Jetzt bin ich Baustellenleiter auf unserer Grossbaustelle im Wallis. Ich bespreche mich mit Kunden, bin für die Organisation und die Administration verantwortlich; ich koordiniere die Einsätze der Helikopter, suche Landbesitzer auf und ziehe die Bewilligungsverfahren durch. Die Kommunikation mit unterschiedlichen Menschen gehört zu meinen Stärken. Dann die Rapporte, die Planung der Arbeitsschritte und der Arbeitseinsätze, die Projekt-Dokumentationen.» Aus seinen Worten spricht berechtigter Stolz.

Portugiese? Schweizer?
«Ich bin Portugiese. Zwar fühlte ich mich im Portugal-Treff nie so richtig wohl. Aber meine angestammte Familie, das Land, das schöne Wetter, der Strand, die Sprache und das Essen, das nach meiner Jugend schmeckt: All das trage ich in meinem Herzen. Die portugiesische Mentalität nicht mehr. Diesbezüglich bin ich Schweizer geworden. Pünktlichkeit, Sauberkeit, Zuverlässigkeit. Die meisten meiner Kollegen sind Schweizer.»

Das Gespräch kommt zum Ende. Draussen ist kaltes Schmuddelwetter. João denkt an seine Leute. «Unser Team funktioniert extrem gut. Es sind flotte Leute, zuverlässige Arbeiter. Es macht Freude, mit ihnen zu arbeiten. – Ich bleibe bei Lebag.»

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João Simões steht stellvertretend für jeden einzelnen Mitarbeiter der Freileitungs- und Elektrobaufirma Lebag AG. Die Lebag-Männer zeichnen sich durch hohe Fachkenntnisse, Erfahrung, Zuverlässigkeit und Entschlusskraft aus. Für kurz- bis langfristige Montageinsätze bietet die Lebag einen Personalverleih an.

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