Sicherheit für wetterfeste Burschen
Samstagmorgen, halb sieben Uhr. Die LEBAG-Männer haben sich vollzählig eingefunden. An diesem Wochenende geht es um ihre Sicherheit.
Die Dämmerung sollte längst in hellen Tag übergegangen sein, aber noch immer herrscht Zwielicht. Manchmal ein leichter Nieselregen. Die Männer stehen herum, einige in sich gekehrt und sinnierend, andere längst zum Witzeln aufgelegt. Bruno Achermann, der Baustellenverantwortliche, wirkt sachlich, ruhig. Ihm obliegt die Materialausgabe, er gruppiert die Männer zu fünf Dreierteams und weist ihnen die Leitungsmasten zu.
Heute und morgen sollen 34 Hochspannungsleitungsmasten zwischen Wangen an der Aare und Brislach nachgerüstet werden. Hintergrund dafür ist eine neue Vorgabe des ESTI (Eidgenössisches Starkstrom-Inspektorat). Diese verlangt eine Garantie für den gesicherten Auf- und Abstieg – aus jeder beliebigen Masthöhe zu jedem Zeitpunkt und aus eigener Kraft. Letztlich sind die LEBAG-Männer heute Samstag und morgen Sonntag also in ihrem ureigensten Interesse zur Arbeit gekommen; die Vorrichtungen, die sie an den Masten montieren, dienen ihrer persönlichen Sicherheit.
Sicherheit vor allem
Projektleiter René Umher und Markus Schwob – er hat die Baustellenaufsicht – haben sich auf dem Platz eigefunden. Sie vertreten die Auftraggeberin, die Industriellen Werke Basel IWB. Es handelt sich hier um ein Teilstück einer Leitung, welche die Stadt Basel mit Strom versorgt. Am Wochenende ist es problemlos möglich, diese eine Leitung vom Strom zu nehmen. An Werktagen wäre das problematisch; deshalb arbeiten die Männer Samstag/Sonntags.
Daniel Stutz, Geschäftsleiter der LEBAG, ist ebenfalls auf dem Plan. Er begrüsst seine Leute, vergewissert sich über den guten Gang der Dinge und unterzeichnet dann den Projektauftrag. René Umher stellt sich vor die Leute, spricht nochmals die wesentlichsten Punkte der auszuführenden Arbeiten an und mahnt, dass Sicherheit und korrekte Ausführung vor hohem Arbeitstempo stehen. Jeder Einzelne unterschreibt eine entsprechende Vereinbarung. Dann gehts los, ab ins Gelände. Ohne viel Aufhebens. Professionell. Die Männer wissen, was ansteht.
Arbeit in luftiger Höhe
Hoch oben, vielleicht 20 Meter über Grund, sind zwei Netzmonteure bereits mit der Kontrolle und der Sicherung der Leitungsseile beschäftigt. Wehe, wenn sie aus irgendeiner Ursache wieder unter Strom stünden! Die Männer fixieren die Erdungsstangen und wenden sich dann der Montage des Absturz-Sicherungssystems zu. Dieses besteht aus einer eloxierten, mit einem goldgelben Farbstoff beschichteten Aluminiumschiene. Die darin eingestanzten Löcher ermöglichen einen raschen und problemlosen Auf- und Abstieg. Der Monteur stellt sich auf fest mit der Schiene verbundene, aber sehr leicht bewegliche «Schuhe» und sichert sich mittels eines Karabinerhakens mit dem Auffanggerät, das ebenfalls zum System gehört.
Das nächste Schienenstück wird vom Boden aus hochgehievt, dazu die notwendigen Befestigungsbügel. Es fällt kaum ein Wort. Jeder kennt seine Aufgabe. Das nächste Schienenstück, bitte.
Berufsstolz der Netzmonteure
Inzwischen fällt wieder etwas Regen. Niemand nimmt Notiz davon. Bruno Achermann sagt: «Das sind alles wetterfeste Burschen. Es ist ein Teil ihres Berufsstolzes, dass sie sich nicht so leicht durch äussere Bedingungen von ihrer Arbeit abbringen lassen. Nur Eis und Sturm setzen Grenzen.» Er richtet den Blick nach oben. Und schweigt. Die Arbeit nimmt ihren Fortgang.
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