Know-how aus der DDR

Er ist kein Mann der grossen Worte. Eine knappe Antwort, ein prüfender Blick: Hast du mich verstanden? – Dann schweigt er, wartet auf die nächste Frage, den nächsten Impuls. Bestimmt behagt ihm diese Gesprächssituation viel weniger als die Arbeit im Freien. Im beruflichen Umfeld fühlt er sich sicher.

Aus der DDR
Peter Ehrentraut, Jahrgang 1960, ist in Radeberg bei Dresden aufgewachsen. Sein Interesse galt von jeher der Elektrik und der Elektronik. Nach dem Schulabschluss lebte er deshalb drei Jahre lang in einem Internat für Lernende im Erzgebirge. «Es war streng, in beruflicher ebenso wie in erzieherischer Hinsicht.» Peter rühmt die Qualität jener Berufsausbildung. Eine erste Stelle fand der junge Mann bei «Energiebau Freileitungen», einer staatlichen Firma in der DDR.

Peter berichtet nur sparsam von damals. Er muss die Zeit in der DDR als belastend empfunden haben. «Das Leben war stark eingeschränkt. Ich wollte weg.» Er stellte einen Ausreiseantrag – mit Konsequenzen: In den folgenden drei Jahren setzte ihn die Firma nicht mehr für Arbeiten ein, die auch nur im Entferntesten mit «Staatssicherheit» zu tun hatten. Nur noch simple Aufträge. Kein Zutritt mehr zu Kraftwerken, schon gar nicht zu Kernkraftwerken.

Endlich gaben die Behörden seinem Antrag statt. 1988 verliess Peter Ehrentraut die DDR zusammen mit seiner Familie und ein paar Kumpels. Er reiste nach Süddeutschland und liess sich in Lottstetten nieder, unmittelbar an der deutsch-schweizerischen Grenze. Dort wohnt er noch heute.

08/15? Nein danke!
Lange Jahre arbeitete Peter als Elektromonteur für Freileitungen und Schaltanlagen bei der BBC, später ABB. «Der Berufsalltag unterschied sich kaum von dem, was ich in der DDR erlebt hatte.» Er besinnt sich, wischt sich über die Oberlippe und sagt ohne grosse Emotionen: «Mir gefällt der Job. Man ist an der frischen Luft, kommt an viele verschiedene Orte und geniesst einen grossen Freiraum. Die Arbeit ist interessant und abwechslungsreich. Jeder Ort, jeder Auftrag bietet neue Herausforderungen. Mal müssen wir uns mit schwierigem Gelände auseinandersetzen, mal mit logistischen Problemen. Dazu das Wetter …» Peter spricht von Verantwortung. Unsachgemässe Arbeit kann zu erheblichen Konsequenzen führen. Stromausfall oder noch Schlimmeres.

Blickrichtung Mastspitze: Chefmonteur Peter Ehrentraut und Daniel Stutz, CEO der Firma Lebag AG

Lebag, sonst nichts
Vor zwölf Jahren stiess Peter Ehrentraut auf ein Stelleninserat der Firma Lebag AG in Lenzburg. Ein Augenschein und ein Gespräch – es passte. «Im Gegensatz zur ABB ist die Lebag ein überschaubares Unternehmen. Das gefällt mir.» – «Gab es nie Ambitionen, die Stelle nochmals zu wechseln?» – «Nein. Ich fühle mich wohl bei der Firma und im Beruf. Was will ich mehr?»

Heute ist Peter Chefmonteur. Seine jahrzehntelange Erfahrung, seine ruhige Art verschaffen ihm eine natürliche Autorität. Extreme Leitungen, schwierige Helikoptereinsätze, komplizierte Planverfahren – Peter kennt das alles. Er lässt sich nicht so leicht irritieren. «Ich bin gelassener geworden.»

Zehn Jahre
«Mal ehrlich, Peter, ein Freileitungsmonteur ist viel unterwegs, manchmal wochenlang. Für das Familienleben ist das gewiss nicht förderlich. Wie gehst Du, wie geht Deine Familie damit um?» – «Meine Frau und meine Kinder sind das gewöhnt. Sie haben mich nie anders erlebt. Und was mich selbst betrifft: Wer die ersten zehn Jahre auf diesem Beruf gearbeitet hat, der bleibt dabei. Ich kann und will mir nichts anderes vorstellen. Jetzt, da ich schon etwas älter bin, sowieso nicht mehr.»

Peter schweigt, den Blick auf den Tisch gesenkt. Gewiss wandern seine Gedanken. Was mag ihm durch den Kopf gehen?

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Peter Ehrentraut steht stellvertretend für jeden einzelnen Mitarbeiter der Freileitungs- und Elektrobaufirma Lebag AG. Die Lebag-Männer zeichnen sich durch hohe Fachkenntnisse, Erfahrung, Zuverlässigkeit und Entschlusskraft aus. Für kurz- bis langfristige Montageinsätze bietet die Lebag einen Personalverleih an.

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