Alpenkalk mit Grünweissblau

Erich steht auf seiner Dachterrasse, die Hände in die Hüften gestützt. «Unser Garten macht mir Freude.»

Eine gehaltvolle Aussage. Jeder Garten ist aufs Engste verbunden mit den Menschen, die ihn anlegen, pflegen und beleben, ein intimer Teil ihrer Biographie, oft sogar ein Abbild ihrer Persönlichkeit, ja sogar ihrer Wertvorstellungen. Das gilt auch für begrünte Dachterrassen. Die Dachterrasse von Erich ist ein gutes Beispiel dafür.

Praktische Vorgaben und Kreativität
Erich erzählt von Architekten und deren eher monotonen Ideen. Auf den ursprünglichen Plänen war nichts anderes vorgesehen als ein begrünter Rahmen der Terrasse ohne jedes gestalterische Element. Erich wandte sich an den Gartenarchitekten Christoph Wyder, ein Freund aus vergangenen Sportlerzeiten.

Wyder fühlt sich in seiner Kreativität herausgefordert. Doch Kreativität allein genügt nicht. Es geht auch um praktische Aspekte, zuallererst um die Statik. Wo genau sind im Raumprogramm stützende Wände oder Säulen? Was ist dem Material zuzumuten? Dann die Absturzsicherheit: Halbhohe Beete in Brüstungsnähe verleiten Kinder zum Klettern. Zudem muss der Zugang gewährleistet sein, denn jeder Garten braucht Pflege. Und schliesslich muss der Gärtner die Frage des Sichtschutzes berücksichtigen, nicht nur für den Eigentümer, sondern auch für den Nachbarn.

Erich hat seinen beruflichen Hintergrund im Baugewerbe. Das Gespräch mit Christoph Wyder verläuft auf Augenhöhe. Jeder hat sein Fachgebiet. Beide wissen, worauf es ankommt. Technische Finessen noch und noch. Die Bewässerungsanlage, das Vlies, die Stützkonstruktion für das Hochbeet, der «Gartenweg» zwischen der Brüstung und dem Pflanzbeet. Und der Baumschnitt, der dem Nachbarn oben nicht die Sicht verstellt und für Erich gleichsam einen breiten Streifen Fernsicht zulässt.

Wenn ich mit einem intellektuellen Freund spreche, festigt sich in mir die Überzeugung, vollkommenes Glück sei ein unerreichbarer Wunschtraum. Spreche ich dagegen mit meinem Gärtner, bin ich vom Gegenteil überzeugt. (Bertrand Russell 1872 – 1970)

Ein Garten ist ein grossartiger Lehrer. Er lehrt uns Geduld und umsichtige Wachsamkeit; er lehrt uns Fleiss und Sparsamkeit; und vor allem lehrt er vollkommenes Vertrauen. (Gertrude Jekyll) 1843 – 1932

Man muss nicht erst sterben, um ins Paradies zu gelangen, solange man einen Garten hat. (Persische Weisheit)

Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung und Raum. (Dieter Kienast, Schweizer Landschaftsarchitekt, 1945 - 1998)

Vier Open-air-Räume
Christoph Wyder gliedert die Terrassenfläche mit Alpenkalksteinen in «Lebensräume», die einer inneren Logik entsprechen: Die Schiebetüre öffnet das Wohnzimmer und führt hinaus in die Lounge. Der anschliessende Sitzplatz ist unter dem grossen Dach angeordnet. Es folgt ein rechteckiger Betonbrunnentrog als Raumteiler. «Wenns richtig heiss ist, kühlen wir uns gerne im Brunnentrog ab. Ein Hauptspass auch für unsere Enkel.» Schliesslich die Liegezone, die jetzt, im Vorfrühling, noch brach liegt. Aber das wird sich bald ändern. Die Wetterprognosen sind vielversprechend.

«Die Terrasse bildet die Fortsetzung, die Vergrösserung unserer Wohnfläche.» Erich zeigt gegen Süden. «Da geradeaus sieht man bei klaren Verhältnissen Eiger, Mönch und Jungfrau.» Heimat! Wer wollte da in den Innenräumen bleiben!

Klares Pflanzprogramm
Gemeinsam treffen sie eine sorgfältige Pflanzen-Auswahl. Wyder kennt sie alle, gibt Tipps. Erich ist ein Freund klarer Verhältnisse: «Wir beschränken uns auf die Farben Blau, Weiss und Grün.» Bartblume, Buchsbaum-Kugeln, Silberstrauch, Lavendel, weisse Rosen, Wacholder, niederwüchsige Föhren. Daneben die drei Hainbuchen im Sonnenschirm-Look. Als Bodendecker wächst der Mauerpfeffer. Er durchbricht mit seinem Weinrot Erichs Farbprogramm. Etwas dezent Aufmüpfiges hat noch nie geschadet. Auch Erichs Dachgarten nicht.

«Bei mir müssen die Dinge in Ordnung sein.» Eben: Der Garten als Spiegel der Persönlichkeit.

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