WKK ist intelligenter als KKW
März 2011. Ein schweres Erdbeben löst in Japan einen Tsunami aus. Bis zu 15 Meter hohe Wellen fluten Pumpen, Sicherungs- und Überwachungsanlagen des Kernkraftwerks Fukushima. Die Stromversorgung fällt aus; die Kühlung bleibt nur beschränkt betriebstauglich. Es kommt zu Kernschmelzen, Bränden und Explosionen. Radioaktiv verseuchtes Wasser fliesst ins Meer. Wegen der radioaktiven Belastung von Luft und Boden müssen 170’000 Personen die Gegend um Fukushima verlassen. Viele Menschen sterben.
Wenige Monate nach dem Unfall beschliessen Bundesrat, National- und Ständerat den Ausstieg aus der Atomenergie. Über das Wann und Wie herrscht Unklarheit. Die Jahre verstreichen. Die nach dem Reaktorunfall in Fukushima formulierte Absichtserklärung lässt vieles offen. Sie überträgt die Verantwortung für das Abschalten von Beznau 1 und 2, Gösgen und Leibstadt dem ENSI. Einen verbindlichen Termin gibt es nur für das KKW Mühleberg. Die andern? Irgendwann, vielleicht. Erst wenn sie nicht mehr sicher sind, heisst es.
KKW-Fakten
Beznau 1 nahm den Betrieb am 17. Juli 1969 auf. Es ist damit das dienstälteste Atomkraftwerk der Welt! Zum Vergleich: Das fast zeitgleich fertiggestellte russische Kernkraftwerk Nowoworonesch 2 wurde 1990 stillgelegt. Zwei weitere Beispiele aus den USA: Die Betriebsdauer von La Crosse dauerte von 1968 bis 1987; jene von Millstone 1 von 1970 bis 1998. Und dies, obwohl weder die USA noch Russland in Sachen Umweltschutz als Vorreiter gelten.
Kernkraftwerke verschleudern begrenzte Energiereserven: Der Wirkungsgrad beträgt gerade mal 35%. «Überschüssige» Wärme löst sich entweder buchstäblich in Dampf auf, oder sie heizt die Aare. Die langen Wege bis zu den Verbrauchern verursachen zusätzliche Verluste von ungefähr 5%.
Kernkraftwerke sind extrem teuer: Gegenwärtig kostet ein neues KKW zwischen 7 und 10 Milliarden Franken. Das finnische KKW Olkiluoto 3 ist seit 2005 im Bau. Ursprünglich auf 3 Milliarden Euro veranschlagt, ist man inzwischen bei rund 10 Milliarden angekommen. Der Reaktor geht frühestens 2018 ans Netz. Wirtschaftlich wird er nie Strom produzieren. – Der Aufwand des Uranabbaus steigt aufgrund knapper werdender Rohstoffe stetig. Der Rückbau und die Endlagerung der verstrahlten Bauelemente verursachen nochmals Milliardenkosten. Ganz abgesehen von der offenen Frage, wo der radioaktive Abfall «entsorgt» wird.
Kernkraftwerke verursachen enorme Umweltschäden: Der Abbau von Uran birgt grosse Risiken und hinterlässt schwer kontaminierte Abraumhalden. Dazu kommen die Folgen der Unfälle, die ganze Landstriche auf Generationen hinaus belasten. Sellafield/GB 1957, Three Mile Island/USA 1979, Tschernobyl/UDSSR 1986 und Fukushima 2011 sind die bekanntesten von mehreren Dutzend Unfällen.
Auch in der Schweiz kam es zu einem schweren Zwischenfall. Im Jahr 1969 überhitzten im unterirdischen Versuchs-KKW Lucens/VD mehrere Brennelemente, eines davon so stark, dass es schmolz. Wegen der gravierenden Schäden wurde der Betrieb der Anlage endgültig eingestellt.
Bricht ein Staudamm, sind die Auswirkungen verheerend. Aber irgendwann ist alles Wasser abgeflossen, und die Aufräumarbeiten können beginnen. Ein KKW-Unfall dagegen schädigt Generationen.
Lösung in Sicht
Wie es um unser Klima steht und wo die Ursachen dafür liegen, weiss heute jedes Kind. Der viel zu hohe Verbrauch an Primärenergie und der unkontrollierte Ausstoss von Kohlendioxyd machen nicht nur dem Geldbeutel, sondern auch der Umwelt zu schaffen.
Es gibt einen Ausweg! Das Zauberwort heisst Wärmekraftkopplung (WKK).
Wenn mehr Strom auf dezentrale Weise erzeugt wird, ist ein Abschalten von Atom- und Kohlekraftwerken schnell möglich.
Das Prinzip ist ebenso einfach wie plausibel: Ein Verbrennungsmotor treibt einen Generator an, der elektrische Energie erzeugt. Die dabei anfallende Wärme am Motor und Generator wird bis zu 100% genutzt. Sie speist direkt Heizung und Warmwasser. Überschüssige Strommengen fliessen zu festen Tarifen ins kommunale Netz. Mit einer WKK-Anlage ist man von den Preisschwankungen der Stromkonzerne befreit.
Die intelligenteste Art
Eine WKK-Anlage ist nicht viel grösser als eine herkömmliche Waschmaschine. Sie empfiehlt sich besonders bei Gebäudesanierungen. Unter anderem hat sie sich für Hotels und Mehrfamilienhäuser bewährt, für Bäckereien, Fitness-Studios, Seniorenheime, Schulen, Bürogebäude, Landwirtschaftsbetriebe, Geschäftshäuser, Supermärkte, Stadtwerke, Kliniken. Die Umweltarena Spreitenbach setzt ebenso auf WKK wie das Rathaus Marburg und das Hotel Polynesia in Malaga, Spanien.
Alljährlich werden in der Schweiz ungefähr 50’000 Heizungen ersetzt. 50’000 Mal die Chance, unsere Energie- und Umweltprobleme intelligent und risikofrei anzugehen.
Wärmekraftkopplung – ökologisch sinnvoll
31% weniger Brennstoffverbrauch
47% weniger Kohlendioxyd-Ausstoss
25% weniger Stickoxyd-Ausstoss
(Alle Werte im Vergleich zur getrennten Erzeugung von Wärme und Strom.)
Kontakt
WKK-Fachverband
Stadtturmstrasse 13
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T +41 79 48 34 666
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www.waermekraftkopplung.ch