Hemdsärmlige Männer wie Jogi

Im südwestlichen Ende des Kantons St.Gallen, im Taminatal, liegt das kleine Bergdorf Valens, rund sechs Kilometer Bergkurven von Bad Ragaz entfernt. Dort oben, direkt neben dem Stausee, steht das Kraftwerk Mapragg.

Es ist frisch an diesem Septembermorgen. «Die Sonne kommt um 11 Uhr», sagt Jogi, einer der Montagearbeiter vor Ort. Er muss es wissen, denn dort oben auf der Hebebühne ist er dem Himmel etwas näher. Überhaupt weiss Thomas Jordi, wie er richtig heisst, einiges. Zum Beispiel über Pumpspeicherkraftwerke, Linientrenner, Isolatoren und Netzwerkkabel. Er demontiert und montiert sämtliche Standbaukonstruktionen, die er von seiner Hebebühne ab- und festschrauben kann. Auch die Netzleitungen innerhalb der Anlage. Seit zwei Jahren ist er jeweils für ein paar Wochen in Valens und hilft beim Erneuern der Kraftwerkanlage.

Jogi ist Metallbauschlosser, hemdsärmelig, ein Mechaniker eben. Dass er für die Lebag seit 18 Jahren auch auf Freileitungsmaste steigt oder Holzstangenleitungen ersetzt, gehört zum Jobprofil. Angefangen hat er in der Industriemontage, in den Von Roll-Müllverbrennungsanlagen, hin und wieder war er als Gerüstbauer unterwegs. «Auf Jogi ist Verlass», sagt Bruno Müller, der Gruppenführer, «der weiss, was er macht». Das ist auch der Grund, warum die Axpo Thomas Jordi regelmässig bei der Lebag ausmietet. Wer auf wackligen Hebebühnen Schrauben an Isolatoren montiert, muss geübt sein. «Uns bleiben nur noch vier Wochen bis Projektende», ergänzt Müller. Dann fliesst wieder Strom durch die Freileitungen.

Von Turbinen und Pumpen
Die Erneuerungs- und Instandhaltungsarbeiten in Mapragg leitet das Energieunternehmen Axpo Power. Betreiberin sind die Kraftwerke Sarganserland, eine Tochtergesellschaft der Axpo. Bauherr ist der Schweizer Netzbetreiber Swissgrid. Mechanik und Hydraulik von diesem in den 70er Jahren erbauten Kraftwerk wurde nun schrittweise überholt. Die Arbeiten haben vor zwei Jahren begonnen. Bis Mitte Oktober wird auch die dritte und letzte Etappe fertig sein.

Das Kraftwerk ist mit dem 380-kV-Übertragungsnetz verbunden und produziert rund 311 Mio. kWh jährlich
Standbaukonstruktionen – Als Erstes werden Eisengerüste auf Betonelemente montiert
Anschliessend werden Linientrenner, T-Schalter, Wandler an die Eisgengerüste geschraubt
Es folgen weitere Elemente wie das Trapez
Bei der Feineinstellung werden die Aluminiumseile auf die passende Länge zugeschnitten
Am Schluss werden alle Metallteile geerdet
Gruppenführer Bruno Müller überwacht und koordiniert die Erneuerungsarbeiten

Das Pumpspeicherkraftwerk dient als Energiebatterie; zu Zeiten hoher Stromnachfrage gibt es gespeicherte Energie an das Stromnetz ab. Und so funktioniert’s: Zur Produktion von Energie dient das Gefälle zwischen den beiden Staubecken Mapragg und Gigerwald. Während der Spitzenverbrauchszeiten wird das im Stausee Gigerwald gespeicherte Wasser via Druckstollen zu den Turbinen im unterirdischen Kraftwerk und dann weiter in das tiefer liegende Ausgleichsbecken Mapragg geleitet.
Bei geringem Strombedarf wird hingegen das Wasser aus Mapragg zurück in den Stausee Gigerwald gepumpt. Auf diese Weise speichert das Kraftwerk Elektrizität.

Hemdsärmelige Männer sind gefragt
Spezialkomponente wie Isolatoren werden auf Anfrage produziert und termingerecht angeliefert. Gehen Komponente kaputt, dauert das Nachliefern von Ersatzmaterial mitunter bis zu acht Wochen. Jeder Tag, an dem das Kraftwerk nicht mit dem Übertragungsnetz verbunden ist, kostet. Das kann sich die Axpo nicht leisten.

Daniel Stutz, Geschäftsführer der Lebag, weiss um die Qualität seiner Mitarbeiter: «Unsere Netzelektriker und Schaltanlagenbauer sind erfahren und bestens geschult». Das hat einen hohen Wert.

Wie gut, dass es Firmen wie die Axpo gibt, die sich Qualität etwas kosten lassen. Zeit ist Geld. Und ab Mitte Oktober fliesst wieder Strom durch das 380-kV-Übertragunsnetz. Soviel ist sicher.

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1 Kommentar

  1. Veröffentlicht von Stirnemann Elektrik SME am 1. Oktober 2016 um 19:17

    Gruess; Stirnemann Elektrik SME Niedergösgen.