Hilfe, die Stütze ist morsch!

Da liegen sie nun im Gras, die alten Holzstangen, hingestreckt wie tote Leiber. Tatsächlich sind sie morsch, lassen sich stellenweise mit blosser Hand zerreissen. Im Kern ist das Holz zerfallen; es bröselt, beinahe zu Erde geworden, auf den Boden. «Erde zu Erde, Staub zu Staub.» Diese Stangen müssten für Standsicherheit sorgen, doch das ist nur noch in reduziertem Mass gewährt.

Manuel Hofstötter, Baustellenleiter von AEW Energie AG, fotografiert die alten Stangen und hält so ihren traurigen Zustand fest. «Bei der routinemässigen Kontrolle haben wir die Schäden festgestellt. Zwischen Seengen und Sarmenstorf sind 19 Stangen der 16-Kilovolt-Leitung betroffen. Da mussten wir handeln.» Eine einzelne geschwächte Stange stellt kein gröberes Problem dar. Wenn es aber gleich so viele sind – da hört der Spass auf. Erst recht, wenn es sich um Stützstangen handelt. Dort, wo der Leitungsverlauf die Richtung ändert, stützen sie die normalen Tragstangen schräg ab. Aber morsches Holz fängt auftretende Kräfte nicht mehr auf.

Ein altersschwacher Mast steht bereits neben «seinem» Loch; der neue Mast liegt bereit
Der herausgezogene Leitungsmast ist mit Seilen gesichert

Am Morgen um 9 Uhr sind mehrere Teams an der Arbeit

Besonders heikel: Die Leitungsführung macht hier einen Richtungswechsel; der Mast benötigt eine Stütze

Die Leitungsseile sind gesichert
Bruno Achermann bereitet die Stützmasten zur Montage vor
Bruno Achermann bohrt Löcher vor für die Halteschrauben
Die alten Stützmasten bieten einen traurigen Anblick
Junges Grün spriesst aus dem halb verrotteten Mast

Auch die alte Mastspitze ist nur noch eine Ruine

Die Deckspäne sind weg; im Innern das fast gänzlich verrottete Holz

Nicht so einfach
Ein paar Stangen ersetzen – das hört sich einfach an. Die Aufgabe ist jedoch aus mehreren Gründen komplex. Erstens brauchen die angeschlossenen Gemeinden permanent Strom; Notstromgruppen müssen während den Arbeiten an der Leitung überbrücken. Zweitens verfügt die AEW weder über genügend Leitungsmonteure noch über genügend ausgerüstete Fahrzeuge, um die Arbeiten innert nützlicher Frist zu bewältigen.

In solchen Situationen springt die Firma Lebag, Leitungs- und Elektrobau AG, Lenzburg, ein. Am Morgen um 9 Uhr sind ihre Spezialisten an einem der neuralgischen Punkte. Zwei verbrauchte Stützstangen liegen bereits am Boden. Die zwei Tragstangen sind mit starken Seilzügen gesichert. Bruno Achermann als Gruppenchef bearbeitet die neuen Stangen. Er haut Vertiefungen ins Holz, bohrt Löcher. Alles, was schon vorbereitet ist, erleichtert die Arbeit, wenn die Stangen erst mal stehen. Dort oben, im Gewirr der Leitungsseile und an einem Sicherungsband hängend, ist die Bewegungsfreiheit massiv eingeschränkt.

Subtil und brachial
Bruno hat sich die Steigeisen an- und den Werkzeuggurt umgeschnallt. So ausgerüstet besteigt er die Tragstange, als sei es ein Sonntagsspaziergang. Im Leitungsgewirr macht er sich bereit, die Stützstangenspitzen anzunehmen. Jetzt ist Fingerspitzengefühl gefragt. Armandino bedient den mobilen Kran. Sachte hebt er die neuen Stangen hoch. Einem Zeigefinger gleich bewegen sie sich auf Bruno zu. Jogi, der Dritte im Team, überwacht den Vorgang vom Boden aus; Bruno dirigiert von oben. Es gelingt. Bruno legt eine provisorische Fixierung an. Jetzt braucht es kräftige Arme für die Sicherung am Betonsockel. Zum Glück ist Manuel Hofstötter aufgetaucht. Er überwacht die Fortschritte jedes einzelnen Teams und springt ein, wenn irgendwo Not am Mann ist. Zusammen mit Jogi stemmt er die Stützstangen in Position. Das Spannset verhindert ein Abrutschen der Stangen.

Neue Probleme. Der Zahn der Zeit hat offenbar die Position des Betonsockels um einige Grad verändert. Die Stützstange lässt sich nicht fugenlos einpassen. Jogi mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung weiss die Lösung. Er schiebt handgrosse Metallplatten ein. So funktionierts. Bruno setzt oben bereits die Isolatoren ein. Jetzt noch die wohl 40 Zentimeter langen Schrauben, die das Ganze zusammenhalten.

Jogi hängt den neuen Stützmast an; Armandino bedient den Kran
Bruno Achermann besteigt den Holzmast
Bruno Achermann nimmt das Stützmast-Paar in Empfang

Kein einfaches Unterfangen, die Stützmasten durch das Kabelgewirr zu manövrieren

Bruno Achermann fixiert die Stützmasten provisorisch mit einem Spannset

Kein einfaches Arbeiten in dieser Höhe!

Bruno Achermann verschraubt die Trag- mit den Stützstangen

AEW-Baustellenleiter Manuel Hofstötter
Mit vereinten Kräften bringen Jogi und Manuel Hofstötter die Stützmasten einigermassen in Position
Eine erste Fixierung verhindert das Abrutschen der Stangen

Das Anbringen des Sockelbands ist ein richtiger Kraftakt

Mehrere Teams sind an der Arbeit; nur so lässt sich das Vorhaben an einem einzigen Tag bewältigen

Grobes Handwerk, gepaart mit zentimetergenauer Feinarbeit. Bei 25 Grad im Schatten und direkter Sonneneinstrahlung. Der Schweiss perlt. Bis am Abend muss alles fertig sein. Dann werden die Notstromgruppen ausgeschaltet, und die Leitung muss ihren Dienst wieder tun. Andernfalls senkt sich Dunkelheit auf die Dörfer, und der Fussballmatch und der Feierabendkrimi bleiben aussen vor. – Sieben Dreierteams, alle geben Gas.

Anderntags meldet sich Manuel Hofstötter: «Alles paletti. Wir sind rechtzeitig fertig geworden.»

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Die hier erwähnten Lebag-Leute stehen stellvertretend für jeden einzelnen Mitarbeiter der Freileitungs- und Elektrobaufirma Lebag AG. Sie zeichnen sich durch hohe Fachkenntnisse, Erfahrung, Zuverlässigkeit und Entschlusskraft aus. Für kurz- bis langfristige Montageinsätze bietet die Lebag einen Personalverleih an.

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