«Schlaf ist die köstlichste Erfindung»

Das Zitat stammt von Heinrich Heine. Und wo er Recht hat, hat er Recht. Kommt dazu, dass wir ungefähr einen Drittel unserer Lebenszeit im Bett verbringen. Gute Gründe, sich dem Phänomen «Bett» anzunähern.

Unser Interesse gilt hier nicht dem Laubsack, nicht dem Massenlager mit stacheligen Decken, nicht dem Klappbett für den nächsten Campingurlaub, und nicht dem irgendwo im Hindukusch gefertigten Massenprodukt für 99 Franken, all included.

Stattdessen haben wir uns auf der andern Seite der Wertungsskala umgesehen. Wir besuchten die Firma Recticel Bedding im solothurnischen Flüh. Superba produziert hier die Polsterbetten der Reihen «Grand Luxe» und «swissflex». Markus Zoller, Leiter Operations, kennt den Schweizer Markt: «Hier gibt es einen sehr starken Wettbewerb, was Schlafsysteme betrifft.» Kein Unternehmen kann es sich leisten, unter dem Titel «Grand Luxe» eine Produktereihe auf den Markt zu bringen, die nicht überzeugt. Die nicht hält, was der Name verspricht.

Jeder Mensch ein Individuum
Zoller denkt in seinem Büro laut nach: «Wir bieten Schlafkomfort für jeden Schläfer und jede Schläferin. Es gibt Menschen, die gern weich liegen, andere bevorzugen eine eher harte Unterlage; die Länge muss stimmen, das Gewicht des Schläfers spielt eine Rolle und ebenso seine bevorzugte Lage, die er im Schlaf einnimmt. Und: Schwitzt er leicht? Bewegt er sich überdurchschnittlich viel im Schlaf? Gilt es, irgendwelche Beschwerden zu berücksichtigen?»

Tja, und dann die Ästhetik. Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Betrachten wir doch mal das Kopfstück, also jenen Teil des Bettes, der als senkrecht angebrachte Platte kopfseitig den Abschluss des Schlafsystems bildet. Haben Sie es gern streng geometrisch? Oder mögen Sie es eher geschwungen à la Presley-Wave? Schlicht und klar oder mit einem Nostalgie-Touch? Bitte outen Sie sich, der Wunschkatalog steht offen! Auch die Farbe: Dezent soll sie sein, klar. Kein Neonrot, sonst können Sie das Einschlafen gleich vergessen. Aber wie wärs mit einem dezenten Muster, mit feinen Streifen, oder liegt Ihnen eher ein warmer Grundton? Der Stoff – eine ganze Auswahl an Vorschlägen steht zur Verfügung. Zierknöpfe gefällig, randständig platziert? Oder doch traditioneller nach Art eines Sofas? Ein gerundeter Abschluss, einer mit Zierborden, mit seitlicher Einfassung?

Zoller lenkt die Aufmerksamkeit auf den Unterbau der Grand-Luxe-Klasse. Während der Engros-Handel einen sehr simplen Rost anbietet, mit Einheitslatten, die sich leicht aus der Halterung lösen und auch mal brechen, bietet Superba Schichtholzlatten aus Buchenholz in unterschiedlichen Härtegraden. In ganz bestimmter Reihenfolge eingesetzt, entlasten sie die Wirbelsäule und berücksichtigen die Eigenheiten von sieben Körperzonen.

Noch schnell einen Blick auf die Füsse. Auch hier stehen zahlreiche Varianten zur Verfügung: stämmige oder zarte Beine, Sockel, Kufen oder Rollen. Einzig auf High Heels muss der Kunde verzichten.

Atmungsaktive, unterschiedlich dichte Raumgewichte und Härten des Schaums im Innern der Matratzen, fein abgestimmte Taschenfederkern-Füllungen, individuell angefertigte Matratzenhüllen – Grand-Luxe-Kunden sind Gourmands in Sachen Schlafen. Und wenn Sie noch technologische Raffinessen zu Hilfe nehmen wollen: Motoren helfen beim Anheben des Bettes, versetzen es in die gewünschte Schräglage, erleichtern das Aufstehen, heben das Kopf- und Oberteil oder die Beinstütze an. Stufenlos, bis alles genau zu Ihnen passt.

Federleisten sind für den Einbau in eine «swissflex»-Unterfederung aufgestapelt
ausgetüftelte Technologie im Unterbau der Grand-Luxe-Betten
Motoren und die ganze Unterfederung für ein Grand-Luxe-Bett werden in den Unterbau eingepasst
Montage von «swissflex»-Unterfederungen
Handarbeit bietet Gewähr für ein optimales Endprodukt
im firmeneigenen Testlabor wartet ein Lattenrost auf seinen Härtetest
das Zuschneiden der Stoffbahnen erfolgt von Hand
voll automatisierte Produktion von starken Stoffbahnen für Matratzen-Griffen (rechts) und -Seitenstoffen
versandbereit verpacktes Grand-Luxe-Bett
grosses Sortiment an unterschiedlichen Matratzen-Inhalten in der Lagerhalle

«Wir produzieren jährlich etwa 2000 Grand-Luxe-Betten, und keines ist gleich wie das andere. Theoretisch sind um die zwei Millionen Varianten denkbar.»

Ein Produkt kommt allerdings erst dann auf den Markt, wenn es in der «Folterkammer» (im Testlabor) bewiesen hat, dass es hart im Nehmen ist. Diverse gnadenlose Maschinen fügen Matratzen und Rosten Hunderte, Tausende von Knüffen, Quetschungen und Verdrehungen zu, ganz zu schweigen von schweren Gewichten, die man ihnen aufpresst. Und sie halten das aus, lassen sich nicht weich klopfen, brechen nicht zusammen, halten alles durch. – Heute hat das Testlabor seinen freien Tag. Beinahe museal präsentieren sich deshalb die höllischen Hilfsmittel …

«Ich liebe …»
Ohne motivierte Mitarbeiter bleibt der Erfolg aus. Stellvertretend für verschiedene Kurzgespräche in den Werkhallen sei die Aussage einer Mitarbeiterin erwähnt, die damit beschäftigt ist, mit einer Schere Stoffbahnen zu schneiden: «Das wird exakter, als wenn ich mit der Maschine schneide. Ich passe den Schnitt jeder Stoffart, ja, jedem einzelnen Stoffballen an. Besonders anspruchsvoll wird es dort, wo ein Stoffmuster noch zusätzliche Ansprüche stellt. Und ohne Pathos fügt die Elsässerin an: «Ich liebe meinen Beruf.»

Übrigens: Die Firma gutschlafen.ch bietet Grand-Luxe-Betten an. Dass eine individuelle Beratung dem Kauf vorangeht, versteht sich von selbst.

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