Ritualbegleiterin. In guten wie in schlechten Zeiten.

Gibt es den Traumjob? Eine Arbeit, die Menschen beschenkt? Ein Inhalt, der nicht sang- und klanglos in Schubladen verschwindet? Astrid Steiner ist gelernte Ritualgestalterin, und ihr Beruf ist ein Privileg.

Es gibt unzählige Rituale. Noch nicht lang ist’s her, da feierten wir Weihnachten, schon bald ist Ostern, der erste Schultag, die goldene Hochzeit, der Abschied. All das sind kalendarische Rituale oder persönliche Wendepunkte im Leben eines jeden. Beiden ist etwas gemeinsam: die Zeremonie, das bewusste Erleben und Gestalten eines besonderen Ereignisses.

Astrid leitet Hochzeits– und Trauerzeremonien – Lebensfeiern, die an Wünsche, Gedanken und Versprechen gekoppelt sind. Sinnbilder. Rituale leben von Sinnbildern, denn erst diese machen ein Ritual zu etwas Verbindlichem. Im Kleinen sichtbar machen, was sich ins Grosse überträgt. «Es ist mir wichtig, dass wir Symbolen unsere eigene Bedeutung geben, erst so bekommen sie eine Kraft, einen ganz persönlichen Wert.»

Viele Menschen sehnen sich nach einer neuen Form von Ritualen, losgelöst von einer Religion, Glaubensgemeinschaft oder Institution. Keine Standardabläufe. Sie wollen den Übergang in eine neue Lebensphase bewusst zelebrieren und nach ihren eigenen Bedürfnissen erleben. Dies kann in einem spirituellen, aber auch in einem weltlichen Sinn geschehen. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Hier bietet Astrid Orientierung und hilft beim Ausgestalten der Elemente, der Symbolik und der Handlung.

Alles beginnt und endet mit einer Geschichte – die Liebesgeschichte eines Braut-paares oder die Lebensgeschichte eines Verstorbenen. Geschichten sind wichtig, weil sie uns an Gemeinsamkeiten erinnern. Vielleicht auch an stille Momente der Einsamkeit? Astrid hört gerne zu, wenn Menschen aus ihrem Leben erzählen, und sie verpackt Gemeinsames und Vergangenes in kleine Geschenke, die sie dann in Form einer neuen Geschichte den Gästen und Trauernden weitererzählt – genauso ehrlich und liebevoll.

Rituale lassen sich schwer in Worte fassen. Für Astrid sind es Herzensgeschichten, und das macht ihren Beruf so wunderbar.

 

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10 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Astrid Steiner am 23. Januar 2014 um 9:13

    Danke, liebe Franziska, für das spannende Gespräch und das herzvolle Porträt. Schön, dass ihr mich zu eurer „Frau der Woche“ gemacht habt!



  2. Veröffentlicht von Sandra am 23. Januar 2014 um 23:42

    Eine tolle Frau der Woche. Ich freu mich mit Astrid über ihre „Auszeichnung“. Ich bin sicher dass Astrid die perfekte Begleitung in allen Lebenslagen ist. Herzlich, Sandra



  3. Veröffentlicht von Claudia Pölsterli am 24. Januar 2014 um 14:52

    Einfach wunderbar, wenn man – wie die sympathische Frau Steiner – seine wahren Talente zu entdecken und sie sinnstiftend im Berufsleben einzusetzen vermag!
    Beneidens- und noch viel mehr nachahmenswert!



  4. Veröffentlicht von Rita Hürlimann am 25. Januar 2014 um 14:14

    Ich habe schon Hochzeitszeremonien als auch Abschiedsfeiern von Astrid Steiner miterleben dürfen. Dass bei ihren Ritualen stets der Mensch mit seiner Geschichte und seinen persönlichen Werten im Zentrum steht, finde ich sehr berührend. Schön, dass es so ein Angebot gibt, wo die Menschlichkeit und nicht eine bestimmte Religion im Zentrum steht.

    Rita Hürlimann



  5. Veröffentlicht von Claudia am 27. Januar 2014 um 10:07

    Abgesehen von grossartiger Empathie, einem freundschaftlichen „Ohr“ und einer begabten „Feder“ – Astrid ist so oder so eine tolle Frau! Schön, dass es dich gibt! Dein Bürogspändli Claudia 🙂



  6. Veröffentlicht von Astrid am 27. Januar 2014 um 17:03

    Wow, vielen Dank für eure tollen Rückmeldungen!
    Da geht mir doch grad das Herz auf …



  7. Veröffentlicht von Roman Hofer am 27. Januar 2014 um 18:41

    Sehr schöner Artikel. Gratuliere! – Astrid durfte ich letzten Samstag an einer Abschiedsfeier an einem Flussufer erleben. Mit Viel Feingefühl, Tiefe und einer Gabe für die „stimmige“ Mischung aus Schwere, Leichtigkeit und einer Prise Humor, liess sie das Leben des Verstorbenen lebendig Revue passieren. Die Menschen waren berührt und dankbar für das wunderbar gestaltete Ritual. Trotz Trauer lag dadurch viel Trost über der Gemeinschaft. Wahrhaft eindrücklich.



  8. Veröffentlicht von Monika Wick am 1. Februar 2014 um 11:41

    Liebe Astrid,
    ich finde deine Aufgabe sehr spannend und bin sehr dankbar, dass ich dich wieder getroffen habe. Freue mich dich bald wieder zu sehen.
    Bleib so wie du bist und strahl weiter in die Welt hinaus 🙂



  9. Veröffentlicht von Reinhard Esthi am 13. Juni 2014 um 17:02

    Liebe Astrid
    Passender und schöner hätte dieser Artikel nicht sein können! Ich durfte es selber erfahren wie
    Astrid für meinen lieben verstorbenen Mann René eine sehr bewegende Trauer-Geschichte schrieb
    zu der man schmunzeln und weinen konnte!
    Wurde in der Gemeinde immer wieder angesprochen was für eine „schöne“ Abschiedsfeier
    dies gewesen sei.
    Ich möchte dir Astrid ein grosses Lob aussprechen für deine Arbeit.

    Dein Gotti Esthi



    • Veröffentlicht von Astrid Steiner am 25. Juni 2014 um 18:55

      Herzlichen Dank für die vielen schönen Rückmeldungen zum Artikel und zu meiner Arbeit. Geniesst den Sommer! Astrid