Hol den Mäher aus dem Stall!

Der Rasen ist angelegt, hat Wurzeln getrieben, bietet dem Auge Weite und Labsal der Seele.

Was jetzt folgt, ist weniger poetisch, sondern sachlich und handgreiflich. Der Rasen verlangt nach Pflege. Das ist nun mal so. Mähen, giessen, düngen, vertikutieren. Nicht nur einmal, sondern regelmässig. Wenn wir jedoch die ganzen Mühen von Fabian Minder geschildert bekommen, Rasenspezialist bei Wyder Gartenbau und zugleich begnadeter Motivator, tja, dann zieht es uns förmlich ins Freie. Also, Mähmaschine raus aus dem Gartenschopf und los gehts.

Nur scharfe Sachen
Ungefähr 15 Mal pro Saison ist ein Rasenschnitt fällig. Im Hochsommer alle zwei Wochen, im Frühling und Herbst etwas häufiger. «Aber bitte mit scharfer Klinge!» , mahnt Minder. Andernfalls zerreisst die Maschine die Gräser, statt sie zu schneiden. Die so zerfaserten Wundstellen begünstigen den Auftritt von Krankheiten und Pilzen. Ein sauberer Schnitt dagegen bewirkt, dass die Schnittstelle in kurzer Zeit heilt und die Gräser weniger in die Höhe, als vielmehr in die Breite wachsen. Der Rasen bietet einen «satten» Anblick. Also, Herr Minder, und wie tief darfs denn sein? «Im Sommer etwa auf 7, im Frühling und Herbst auf 5 Zentimeter hinunter. Tiefer würde ich nicht mähen. Die Gräser sind auf eine gewisse Blattmasse angewiesen.»

Und das ganze Schnittgut? Herr Minder, bitte befreien Sie mich von der Notwendigkeit, das alles einzusammeln. – «Nun übertreiben Sie mal nicht! Die meisten Rasenmäher haben ja so was wie einen Sammelbehälter. Die Nachbehandlung mit dem Rechen ist Ihrem Rasen auf jeden Fall eine Wohltat. Sie beugt der Verfilzung vor und begünstigt den Lufthaushalt. Es ist, als ob Sie sich kämmen würden. Fast ebenso sinnlich.»

Kein verwöhnter Rasen
Jetzt kommt die gute Nachricht: «Giessen Sie Ihren Rasen nur im äussersten Notfall.» Überraschend! Minder findet den unerwarteten Begriff «verwöhnen». Den Rasen nicht verwöhnen. Er braucht nicht permanent die gleiche Menge Feuchtigkeit. Auch braune Stellen sind im Hochsommer nichts Alarmierendes. Das Gras grünt wieder, garantiert!

Das gilt natürlich nicht bei einer Neuaussaat. Auch nicht für Gartenbesitzer, die sich jederzeit an einer sattgrünen Fläche erfreuen wollen. Für sie empfiehlt Minder einen Kreiselregner, der grossflächig und gleichmässig wirkt. Und erst noch selbständig. Denn die Berieselung mit dem Schlauch ist mühsam und ungleichmässig: Hier ist der Boden kaum angefeuchtet, und dort hat man ungewollt einen kleinen Sumpf produziert.

Fabian Minder, Rasenspezialist bei Gartenbau Wyder

Der handbetriebene Spindelmäher garantiert einen sauberen Schnitt
Elektromotormäher sind geräuscharm und erzeugen keine Abgase. Aber Vorsicht mit dem Kabel!
Benzinmotormäher sind laut und erzeugen Abgase. Aber sie sind leistungsfähiger als Elektromäher
Der Rasen soll nicht breit, sondern tief wurzeln

Düngen – eine unabdingbare Pflegemassnahme

Doping gefällig?
Herr Minder, weshalb sollte ich meinen Rasen düngen? Muss ich ihn immer wieder aufpäppeln? Was sind denn das für schlappe Grassorten? – «Mein lieber Mann, Sie entziehen dem Rasen laufend die benötigten Nährstoffe, indem Sie das Schnittgut abführen. Zusätzlich beanspruchen Sie ihn aufs Gröbste mit Ihren Gartenpartys und den herumtobenden Kindern. Da brauchts halt alljährlich zwei, drei Mal einen Vitalitätsschub, einen Kraftriegel sozusagen. Das ist doch nachvollziehbar, oder?» – «Na gut, aber wie wärs, wenn ich alles aufs Mal, die doppelte oder dreifache Menge …» – «Ums Himmels Willen! Sie nehmen die Nahrung doch auch portionenweise auf, sonst wirds ungesund! Wenn Sie zu viel Dünger ausbringen, verpufft die Wirkung, und Sie riskieren, dass der Rasen verbrennt. Nein, beachten Sie die Angaben auf dem Düngersack und streuen Sie die Körner möglichst gleichmässig aus. Noch etwas: Beachten Sie die Randbereiche. Blumenbeete und Gartenteiche mögen keinen Rasendünger.»

Mehr Luft!
Herr Minder, ich habe folgendes gelesen: «Vertikutieren wird im Gartenbau das Anritzen der Grasnarbe einer Rasenfläche genannt. Mit dessen Hilfe sollen Mulch (altes Schnittgut) und Moos entfernt und die Belüftung des Bodens gefördert werden.» Was sagen Sie dazu? – «Gut formuliert! Beim Vertikutieren entfernen wir abgestorbene Pflanzenteile. Wir lockern den Rasen auf und wirken dem Verfilzen entgegen.» Aber? – «Das Vertikutieren hat kaum Einfluss auf die Unkräuter im Rasen. Auch das Moos entfernen wir nur zeitlich begrenzt, vergleichbar einer Symptombekämpfung.»

Ich stelle mir vor, dass der Rasen durch den Vertikutierer massiv verletzt und gestört wird. Herr Minder, wollen Sie ihm das zumuten? – «Grundsätzlich gebe ich Ihnen Recht. Im Ganzen überwiegen aber die positiven Aspekte. Es kann jedoch sinnvoll sein, nach dem Vertikutieren nachzudüngen oder nachzusäen, besonders an stark beanspruchten Stellen.»

Fazit: Was die Rasenpflege betrifft, ist in unseren Breitengraden das Mähen und Düngen am wichtigsten. Giessen und vertikutieren sind nicht zwingend.

Und falls Sie den Aufwand scheuen – Gartenbau Wyder übernimmt das gerne für Sie! Auch im Abonnement. Anruf genügt.

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