Der Duft von Heu und Trockenfleisch

Montagmorgen, 6.50 Uhr. «Wir haben noch gar nichts gemacht. Die Halle aufgeschlossen und das Licht angezündet. Das ist alles.» Willi Schürch, Betriebsleiter der Vianco Arena, ist völlig gelassen. Der Mann hat Nerven wie Drahtseile. Die Halle ist leer, und bereits morgen steht eine Grossveranstaltung auf dem Programm. Eine Fortbildung für die Coop-Geschäftsführer der Verkaufsregion Nordwestschweiz-Zentralschweiz-Zürich. Thema: Pro Montagna, die Produktelinie aus den Schweizer Berggebieten. Sie umfasst eine ganze Reihe neuer Erzeugnisse und steht deshalb im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

Aber: Eine grosse, leere Halle für ein stimmungsvolles Fortbildungsprogramm mit rund 340 Personen? Immerhin: Da unten sind zwei Mann des Coop-Dekorationsteams damit beschäftigt, rote und weisse Ballone aufzublasen, entsprechend den Farben von Pro Montagna. Donnerwetter, die haben ja einen Zacken drauf! Sie arbeiten in einem – pardon! – Affentempo, immer zwei Ballone gleichzeitig, pffff, zisch, verknüpfen, einklemmen, pffff, zisch, verknüpfen, mit den andern beiden verknüpfen, zur Seite legen, pffff, zisch, verknüpfen, einklemmen, pffff, zisch … Bis am Schluss haben sie 3000 «normale» und etwa 50 riesengrosse Ballone aufgeblasen, verknüpft und zu Ballonschlangen verbunden.

Die Deko-Truppe rückt an
Erste Lieferwagen treffen ein. Sie bringen Deko-Material aus der regionalen Coop-Zentrale in Schafisheim. Heugabeln, Hühner, Käslaibformen, Milchkessi, eine Kuh, ein Schwein, jede Menge Würste, Blumen, ein Leiterwagen, zwei urchige Sennen samt Alphörnern und und und. Und dort hinten: pffff, zisch … Derweil ist Willi Schürch mit dem Bobcat unterwegs. Er bringt enorme Strohballen herein und stapelt sie zu Raumtrennern. Schon sind die ersten Ballonschlangen an den Tragbalken festgemacht.

Am frühen Montagmorgen ist die Vianco Arena leer

Zwei Coop-Mitarbeiter blasen in unerhörtem Tempo Ballone auf

 

Aus Schafisheim treffen erste Deko-Elemente ein, hier ein rustikal gekleidetes Schwein
Die Ballonschlangen werden an den Deckenbalken festgebunden
Willi Schürch fährt zwei weitere XXL-Strohballen in die Halle
Würste und Trockenfleisch quellen aus dem Leiterwagen – alles nicht ganz echt, aber gluschtig

Mohn und Kornblumen als leuchtende Farbtupfer

Alphütten-Feeling in der Vianco Arena

Käse und Trockenfleisch aus den Schweizer Bergregionen
Swissness pur

Im Trockenfleischstand ist alles für die Degustation vorbereitet

Ehrlich gesagt: Ganz echt sind weder die Sennen noch ihre Alphörner

Eine Nische in der Vianco-Arena-Käserei
Reich geschmückte Vianco Arena – die Gäste können kommen

Cornelius Brun, Leiter der Coop Verkaufskoordination

Martin Meyer aus Auenstein bringt einen ganzen Ladewagen und einen nostalgischen Leiterwagen in die Halle. Und immer noch mehr Dekorationselemente. Inzwischen sind zehn Personen an der Arbeit. Fünf Posten richten sie ein, für einen Programmablauf im Rotationsbetrieb: Molkereiprodukte, Fleischprodukte (Trockenfleisch), Geschichtliches zu Pro Montagna samt Weindegustation, Bauernolympiade und oben, im Seminarraum der Vianco Arena, der Informationsposten zu Zahlen und Zielen von Pro Montagna. Dazu der Eingangsbereich, der ebenfalls einladend wirken sollte. Pffff, zisch …

Noch mehr Deko-Material: Tassen, Holzkühe, Fässer, riesige Bilder – es nimmt kein Ende. Der Chef des Teams legt Raumpläne und Animationsbilder auf den Tisch. Alles ist minutiös vorbereitet. All die vielen kleinen Details sind jedoch dem Dekorationsteam überlassen. «Mir macht es enorm Freude, den Raum für eine so grosse Veranstaltung zu gestalten», sagt Sibylle. «Wir wissen, was zu tun ist, können aber die eigene Kreativität mit einbeziehen.»

Im Zentrum der Halle eine mit grün gefärbtem Sägemehl gestaltete Kreisfläche: Anfangs- und Schlusspunkt der Veranstaltung. Willi Schürch bringt Heuballen. Auf Degustationstischen sind Gläser, Joghurtbecher und Trockenfleisch vorbereitet. Und nun liegt auch dieser Duft im Raum, der Duft von Heu und Trockenfleisch – mmmh!

«Wir müssen nur noch die Beleuchtung einrichten.» Schürch ist die personifizierte Gelassenheit. Und warum auch nicht? Jetzt, Mitte Nachmittag, scheint alles fertig vorbereitet. Die Leute können kommen!

Cornelius Brun ist zufrieden. Als Leiter der Coop Verkaufskoordination hat er mit seinem Team und einigen Arbeitskollegen diesen ganzen Event vorbereitet. «Wir wollen den Geschäftsführern das Label Pro Montagna noch näher bringen. Die Idee verdient einen Refresh. Und eine optimale Positionierung in den Coop Verkaufsstellen.»

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Dienstag. Direkt von der Autobahnausfahrt auf den grossen Parkplatz. Coop-Fahnen weisen den Weg. In der Vianco Arena sieht es aus wie an der Olma. Gespannt hören die Geschäftsführer den Ausführungen der Standchefs zu. Niemand macht «lustige» Witzchen. Lautstarke Wettkampfatmosphäre herrscht hinten in der Halle, wo die Bauernolympiade den Leuten schier übermenschliche Geschicklichkeit abverlangt: Nägel einschlagen, die Kuh melken (nein, keine echte), Hufeisenwerfen und Kollegen-und-Kolleginnen-in-der-Mistkarette-durch-die-Slalompiste-bugsieren.

Für zwei Tage präsentiert sich die Vianco Arena im schönsten Kleid. Dann kommt alles wieder weg. Am Donnerstag steht schon die nächste Veranstaltung auf dem Programm.

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