Lebensgefährlich!

Am Abend des 8. Juli 2017 herrschte auf der Pikettzentrale Hochbetrieb. Den Grossraum Zofingen hatte es voll erwischt. Ein selten heftiges Gewitter war über die Gegend hereingebrochen. Innert drei Stunden fiel fast so viel Regen wie sonst im ganzen Monat Juli. Das kantonale Departement Bau, Verkehr und Umwelt schreibt in ihrem Faktenblatt: «Das Niederschlagsereignis vom 8. Juli 2017 ist in der 135-jährigen Zeitreihe das drittgrösste und das einzige, das auf ein einzelnes Gewitterereignis zurückzuführen ist.» Die Folge waren Hochwasser in den Bächen, Erdrutsche, intensive Oberflächenabflüsse sowie überlastete Kanalisationsleitungen mit Rückstau in Gebäude. Die Feuerwehren standen im Dauereinsatz.

Hilfe!
Zusätzlich zu den zahllosen freiwilligen Helfern rückten Fachleute an, vom Pikettdienst aufgeboten: «In Zofingen steht in einem Mehrfamilienhaus der Keller unter Wasser, Pegelstand 1 Meter 30. Es sieht kritisch aus, denn der Verteilkasten für die elektrischen Installationen des Gebäudes ist bis auf seine halbe Höhe geflutet.» Elektrischer Strom und Wasser – da hört der Spass auf. Das bedeutet Lebensgefahr! Da müssen Profis her.

Der Notruf ging an Thomas Birrer, den Bereichsleiter Service bei Jost Elektro AG in Brugg. Da die Bewältigung solcher Ereignisse nicht zu Birrers Alltag gehört, bot er in der Person von Markus Hollenstein einen erfahrenen Berufskollegen von der Jost-Filiale Möriken-Wildegg auf. Hollenstein schildert den ersten Eindruck: «Mir bot sich ein Bild, das ich nicht so schnell vergessen werde. Da sass eine Frau, ein völlig durchnässtes Fotoalbum vor sich. Sie löste jedes einzelne Bild behutsam aus dem Buch, strich es sorgfältig glatt und legte es zur Seite. Eine beinahe surreale Erscheinung! Tatsächlich: Wir waren im Katastrophengebiet angekommen.»

Birrer kontaktierte umgehend das EW Zofingen. Dieses nahm das ganze Gebäude vom Strom, «sonst sässe ich jetzt nicht hier». Zusammen mit Hollenstein stieg er in den Keller des Mehrfamilienhauses hinunter. Was würde sie dort erwarten? «Das Wasser war schon abgepumpt, aber die Szenerie bot einen traurigen Anblick. Alles verschlammt und verdreckt, aufgeweichte Aktenordner en masse, gekippte Bücherregale, völlig verschmutzte Sportartikel, Schuhe, Kleider und andere Textilien. Das Hochwasser hatte den ganzen Hausrat hochgehoben und irgendwo wieder abgesetzt. An den Wänden war die Extremhöhe der Flut leicht zu erkennen. Die Schmutzobergrenze war wie mit einem Lineal gezogen. Eine Linie, die auch mitten durch den Verteilkasten mit den elektrischen Installationen und Sicherungen lief. Etwa zwölf Stromzähler standen zeitweise unter Wasser.»

Im grob gereinigten Keller ist der Pegelstand des Hochwassers ablesbar

Blick in den verdreckten Verteilkasten

Die Sicherungen sind völlig verschmutzt

Der Keller voll Dreck, das Fenster eingeschlagen – da bleibt viel zu tun

Auch der Waschraum bietet ein trauriges Bild

Weg mit dem Dreck
Birrer und Hollenstein besprechen sich. Zuerst muss die ganze Schweinerei weg. Diese braune, glitschige, eklige Masse. Dreck im Verteilkasten, das geht gar nicht. Aber wie gehen wir vor? Mit Bürsteli und Wäschlümpli? Hoffnungslos! Da ist schwereres Geschütz nötig. Und Wasser. In Gottes Namen wieder Wasser. Es ist ja ohnehin alles nass.

Die Jost-Leute nehmen einen Hochdruck-Wasserstrahl zu Hilfe. Der Verteilkasten, seine Innereien und besonders die Sicherungen erhalten eine tüchtige Dusche. Jetzt ein «Geschützwechsel». Kärcher raus, Kompressor rein. Auf Volllast. Einem kräftigen Föhn gleich pustet das Gerät warme Luft auf den Verteilkasten. Alles muss trocknen, und zwar in möglichst kurzer Zeit. Erst danach machen sie sich an die Reparatur.

«Im Verteilkasten sah es ziemlich strub aus. Der unkontrollierte Stromfluss hatte beträchtliche Schäden angerichtet. Wir konzentrierten uns auf das unbedingt Notwendige. Das Kosmetische hat noch Zeit.»

Hollenstein denkt an den ungewöhnlichen Einsatz zurück. «Das Haus war mehr als sieben Stunden ohne Strom. Kein Kochherd, kein Licht, kein Fernsehen, kein Garnichts. Doch niemand reklamierte. Niemand drängte. Da habe ich schon bedeutend unangenehmere Zeitgenossen erlebt.»

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5200 Brugg

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